Hunde - Familie Buchs

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Leben in der Großfamilie
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Für dieses Foto hat unsere Collie-Dame Caja Model gestanden.

Sie hat uns fast 10 Jahre lang treu begleitet und uns an Erfahrung mit einem Hund reich werden lassen.
Das Leben mit einem Hund ist spannend. Wir können Hunde als Haustier sehr empfehlen, sie sind die treuesten Freunde und Wegbegleiter, die es gibt. Damit sich Hundehalter und Hund wohl fühlen, ist es wichtig, einiges vor der Anschaffung zu beachten. Wir möchten euch für diese Entscheidung ein paar Tipps aus unserem eigenen Erfahrungsschatz mit auf den Weg geben.

1. Nehmt einen Hund zur Probe für ein paar Wochen auf.
Falls sich Freunde oder Verwandte wegen Urlaub oder Krankheit für eine Weile nicht um ihren Vierbeiner kümmern können, ist das eine gute Gelegenheit, um die Pflege eines Hundes einmal auszuprobieren.
Dann zeigt sich, ob ein Hund in die Wohnung, die Familie und in den Tagesablauf passt.

2. Bedenkt die Kosten
Nicht nur die Anschaffung eines Tieres, auch das Leben mit eurem neuen Begleiter ist nicht kostenlos.

Hundesteuer sowie die Haftpflicht sind keine freiwilligen Leistungen!

Des weiteren beachtet laufende Kosten für
  • Futter (manchmal hat ein Tier Unverträglichkeiten, die ein spezielles Futter notwendig werden lassen, was die Futterkosten verteuert)
  • die Pflege des Tieres (bei uns waren es Bürsten, Scheren, Striegel, Zahnbürsten und Zahncreme für Hunde, Sprays und Tropfen für die Ohren gegen Milben etc.)
  • den Schlafplatz (ein Korb in ausreichender Größe, Decken)
  • das Zubehör für unterwegs (eine Transportbox, Trinkbehälter, Hundeleine mit Geschirr, Aufbewahrungen für Futter / Leckerlis / Wasser)
  • die Beschäftigung des Tieres (Hundespielzeug, Hundepfeife, Kauknochen)
  • die ärztliche Versorgung (einmal im Jahr stehen Impfungen und eine Kontrolluntersuchung an, bei fortschreitendem Alter des Hundes werden die Tierarztkosten steigen, da das Tier anfälliger für Krankheiten wird - da kann auch schon einmal eine kostspielige Operation anstehen - regelmäßiges Entfernen von Zahnstein ist ebenfalls mit einzuplanen)
    Und bedenkt, dass jeder Weg einmal zu Ende geht und evtl. der letzte Gang mit eurem Weggefährten zum Tierarzt sein muss – auch dies und eine evtl. Bestattung sind mit Kosten verbunden

3. Der wichtigste Faktor: ZEIT
Ein Hund braucht Beschäftigung, sonst drohen Verhaltensauffälligkeiten bis hin zu Aggressionen - dann wird es gerade bei Haushalten mit Kindern gefährlich.
Außerdem ist es unerlässlich anfangs im Welpenalter eine Hundeschule zu besuchen. Die Sozialisierungsphase dauert nur wenige Wochen und Versäumnisse in der Zeit lassen sich nur schwer bis gar nicht mehr ausgleichen.
Das Erlernte muss ein Hund zudem immer wiederholen!
Erstaunlicherweise hat sich unsere Caja auf Baustellen wohlgefüht, wie hier auf den Fotos bei der Neugestaltung unseres Gartens...
Die richtige Auswahl des Hundes

Nehmt euch Zeit im Internet zu stöbern und euch über die Hunderassen zu informieren. Was nützt ein großer Hund, wenn ihm nicht genug Auslauf oder eine entsprechend große Wohnung geboten werden kann. Anders herum sind manche kleine Rassen zwar süß, aber als Familienhund ungeeignet.

Die richtige Auswahl der Herkunft

Züchter, privat oder Tierheim? - alles hat seine Vor- und Nachteile.
Das wichtigste Argument für einen Hund aus dem Tierheim ist die Rettung dieses Tierlebens. Ein entscheidendes Argument dagegen ist aber, dass die Vorgeschichte des Hundes oft unbekannt ist und das Tier daher unberechenbar reagieren kann. Ebenso ist die Erziehung des Vierbeiners sehr schwierig, da die Tiere oft Schlimmes erlebt haben, das Vertrauen in einen Menschen erschüttert ist und die Sozialisierungsphase nicht genutzt wurde. Vorerkrankungen sind hier ebenfalls nicht bekannt.
Hunde aus dem Tierheim sollten meines Erachtens in Hände bereits geübter Hundebesitzer, denn das Schlimmste, dass diesen Hunden  passieren kann ist, wieder im Tierheim zu landen.

Die gleichen Bedenken habe ich bei Abnahme von Welpen von Privatpersonen, die einen Wurf „übrig“ haben. Meistens handelt es sich hierbei um Mischrassen, bei denen man kaum sagen kann, welcher Hund seine Gene weitergegeben hat. Dies kann beim Verhalten des Hundes gegenüber seinem „Menschen“ problematisch werden. Außerdem ist auch hier nicht klar, welche Krankheiten sich beim Mischling entwickeln könnten.

Bei einem Züchter sind oft die Kosten ein Problem. Neben den recht hohen Kosten für den Kauf des Hundes sind generell auch die Tierarztkosten, Futter und die erste Impfung im Preis enthalten, da kann man schnell insgesamt auf eine vierstellige Summe kommen.
Andererseits sind hier die Herkunft klar und i. d. R. die erste Sozialisierung bereits durchlaufen.
Außerdem sind die Züchter stets Ansprechpartner bei Schwierigkeiten und Fragen - viele nehmen das Tier auch während eures Urlaubes gern wieder in Pflege.

Wie auch immer ihr euch entscheidet, denkt bitte daran, dass es für euch und euren Hund ein schönes Zusammenleben werden soll, und so ein Hundeleben kann gern mal 15 Jahre und länger dauern.
Eine verspielte, treue Seele...
Manchmal geht was schief...

Dein Hund und Fremde

Leckerlis gehören nicht in die Hände von Dritten!
Dein Hund sieht dich als Futtergeber und somit als Alphatier seines "Rudels" - also deiner und seiner Familie an. Die leckere Zuwendung durch Hundekuchen darf also nur aus seinem "Rudel" heraus erfolgen, sonst kann es passieren, dass dein Vierbeiner dich oder deine Familienmitglieder als höherstehende Rudelmitglieder in Frage stellt. Dann wird dein Vierbeiner seine neue Position behaupten und sich euch gegenüber aggressiv verhalten.
Streicheln darf ohnehin nur nach vorheriger Zustimmung des Hundebesitzers erfolgen - leider müssen dies Außenstehende (aus unserer Erfahrung nicht nur Kinder!) oft erst begreifen, bzw. mussten wir das den Leuten manchmal sehr direkt erklären, das stieß nicht immer auf Zustimmung. Stellt euch also auf die ein oder andere Auseinandersetzung mit Uneinsichtigen ein.
Wenn ihr außerdem bei Spaziergängen nicht ständig aufgehalten werden wollt, bringt eurem Vierbeine bei, nicht jeden Hund, Hasen, Taube oder Blume zu begrüßen - oder jeden Spaziergänger. Einfach mal dran vorbeigehen... :-)

Dein Hund und Kinder

Bitte verkneift euch den Satz "Der tut ja nix!" Das führt nur dazu, dass der Hund direkt bestürmt wird. Ein Hund kann dies natürlich als Bedrohung auffassen und dann wird selbst der liebste und best erzogene Hund biestig.
Das gleiche gilt übrigens, wenn fremde Hundebesitzer dies über ihre eigenen Hunde sagen. Immer Vorsicht walten lassen und das auch den eigenen Kindern erklären. Oft unterschätzt der Besitzer seinen Vierbeiner!
Hochspringen ist bei Kindern (wie auch generell) ein NO GO! Gerade kleineren Kindern kann man den Spaß an Hunden damit gründlich verderben. (Als Beispiel: Unsere Caja brachte gut 30 kg auf die Waage, so ein kleiner Drops wiegt dagegen evtl. nur 15-20 kg - das Ergebnis könnt ihr euch ja ausmalen, wenn wir Caja hätten hochspringen lassen)
Anbellen muss auch nicht sein, ich bin manchmal erstaunt, wie viele Freiheiten manche Hundebesitzer ihren Vierbeinern lassen, wenn ich an ihnen vorbeigehe...

Dein Hund und das Essen

Du und deine Familie essen immer zuerst, danach dein Hund. Das stärkt deine Position als "Chef" des Rudels und zeigt deinem Hund, dass es nur bei dir Futter gibt. Somit wird dein Hund es sich verkneifen, davonzulaufen, denn damit ist die Futterquelle versiegt - es sei denn, du hast deinem Tier erlaubt Futter von Fremden anzunehmen...
Auch hat ein Hund am Esstisch nichts verloren. Wir mussten bei einem Besuch leider erleben, wie sich der Vierbeiner das Essen eines unserer Kinder vom Teller geklaut hat, weil dem Tier der Tisch nie verboten worden war und wahrscheinlich oft vom Tisch gefüttert wurde.
Die Situation war nicht nur ekelig und sehr peinlich. Wir konnten zur Sicherheit unser Kinder nicht verantworten, diese Familie noch einmal zum Essen zu besuchen, da der Hund seine "Beute" auch noch lautstark und schnappend verteidigt hat, ohne dass die Besitzer eingeschritten wären.

Dein Hund und das Gehorchen

Du bist der Boss! Und zwar immer!
Befehle, die dein Hund gelernt hat, bringen nur etwas, wenn sich dein Vierbeiner stets daran hält, deshalb musst du auch immer mit deinem Tier üben. Sollte sich ein Außenstehender an deinem Hund mit Befehlen versuchen, untersage das am besten sofort. Ebenso hat ein Außenstehender deinen Hund nicht zu rufen. Dein Tier ist schließlich kein Allgemeineigentum.


Dein Hund und sein Beschützerinstinkt

Wenn dein Vierbeiner dich als Alphatier akzeptiert hat, wird er alles daran setzen, dich gegen andere zu verteidigen. Dies kann dazu führen, dass der Hund Gesten deines Gegenübers missversteht und meint, dich beschützen zu müssen (passiert gern bei Bewegungen, bei denen man dir zu nahe kommt, z.B. Postübergabe / stürmische Umarmungen...). Behalte dabei immer deinen Hund im Auge, notfalls rufe ihn sofort zurück. Nicht bestrafen, immerhin dachte dein Tierchen, dass du in Gefahr seist.
Es kann sogar vorkommen, dass dein Vierbeiner bei Familienzuwachs keinen Dritten in die Nähe des Babys lässt, auch hier bist du als Besitzer gefragt um notfalls gegenzusteuern.
(Manchmal war es allerdings auch sehr praktisch, wenn nicht jeder Fremde unseren kleinsten Kindern zu nahe kommen konnte ;-) )

Der Hund als Kindersatz

Wenn du dir einen Hund anschaffen willst, weil du einen Ersatz für ausgebliebene Kinder suchst (oder generell andere Menschen vermisst), dann lass es dir und dem Tier zuliebe besser sein. Ein Hund muss anders behandelt werden, als ein Mensch. Hunde, die vermenschlicht werden, stellen oft eine Gefahr für deine Mitmenschen dar, da diese Tiere nicht entsprechend erzogen werden. Außerdem kann kein Hund die Erwartungen, die sein Besitzer ihm als Menschenersatz auferlegt erfüllen.
Ein Hund ist nun einmal ein Hund und kein Mensch! Enttäuschungen und Probleme sind hier vorprogrammiert.
Suche dir in diesen Fällen besser eine ehrenamtliche Beschäftigung, bei der du mit Kindern zu tun hast.

Resumee

Dein Hund ist bei entsprechender (hundegerechter!) Behandlung dein bester Freund. Er ist aber auch ein Nachfahre des Wolfes und diese Gene trägt jeder Hund in sich. Der Jagdinstinkt und Futterneid sind in jedem Hund vorhanden. Und wie in einem Wolfsrudel muss es klare Plätze für jedes Mitglied geben. Ein Hund steht somit in der Familie immer an letzter Position. Das ist keine Gemeinheit sondern eine Gesetzmäßigkeit der Natur – und führt zu einem harmonischen Zusammenleben von Hund und Mensch! Dein Vierbeiner wird sich sicher und im Rudel geborgen fühlen und euch lange ein treuer Wegbegleiter sein.
Caja in jüngeren Jahren...
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